Selbstbremsende Motoren
Merkmale:
Neben den Standardserien stellt C.M.E. S.r.l. auch selbstbremsende, ein- oder zweipolige Motoren, mit einer oder drei Phasen her. Der Motorkörper ist identisch mit dem der normalen Motoren, allerdings mit einem längeren Lüftergehäuse, das nicht nur den Lüfter enthält, sondern auch das Bremsaggregat schützt.
Die Bremse tritt bei einem Ausfall der Versorgungsspannung in Aktion.
Bei laufendem Motor werden die Federn durch einen Elektromagneten zusammengedrückt, der durch die Netzspannung erregt wird. Sobald diese ausfällt, entspannen sich die Federn und übertragen ihre (als Wert messbare) Kraft auf eine Platte aus Gusseisen oder Stahl, die wiederum auf eine Reibscheibe drückt.
Welchen selbstbremsenden Motor wählen?
Die Erregung des Elektromagneten kann mit Wechselstrom oder Gleichstrom erfolgen. Normalerweise befinden sich die elektrischen Anschlüsse der Bremse am Klemmenbrett des Motors, auf Anfrage kann aber auch ein eigenes Klemmenbrett für eine separate Stromversorgung vorgesehen werden.
Bei der Auswahl des selbstbremsenden Motors sind folgende Parameter für die Festlegung der entsprechenden Größe von Bremse und Motor zu berücksichtigen:
- die gewünschte Bremsverzögerung
- die Anzahl von Anläufen/Stundea
- die auf die Welle einwirkende (und zu bremsende) Schwungmasse.
Cme srl stellt drei Bremsentypen:
- BREMSART „K“ (Gleichstrombremse)
- BREMSART „AC“ (Wechselstrombremse)
- BREMSART „S“ (Retarder)
A. BREMSART „K“ (Gleichstrombremse)
Diese Variante wird normalerweise für einen weniger abrupten und mehr stufenweisen Anlauf gewählt. Das wirkt sich jedoch nicht auf das Bremsmoment aus, das in jedem Fall dem einer Wechselstrombremse gleicht..
Merkmale:
- Äußerst robuste Struktur.
- Geräuscharme Eingriffe und Betrieb
- Gute Bremsprogression
- Gute Wärmeableitung aufgrund der Belüftung und der Leitfähigkeit der Motorabdeckung, die in jedem Fall aus Gusseisen oder Stahl bestehen muss, da sie auch als Bremsoberfläche fungiert
- Die Erregerspule ist komplett in Epoxidharz gekapselt, die mechanischen Teile sind mit einem galvanischen Feuchtigkeitsschutz versehen
- Auf Anfrage ist eine Ausführung mit manuellem Freigabehebel erhältlich..
Wenn allerdings eine schnelle Bremsung gewünscht wird, kann ein spezieller Gleichrichter (Typ R) eingebaut werden, der für eine sofortige Anziehung des Ankers an der Bremse sorgt. Der Gleichrichter ist mit einem statischen Schalter ausgestattet, der den Gleichstromkreis öffnet, sobald die Wechselstromspannung wegfällt, und damit den Anker umgehend freigibt.
K – GLEICHSTROMBREMSE
- 1 – Wellengehäuse
- 2 – Keil
- 3 – Lagerschild
- 4 – Kompensationsring
- 5 – Lager
- 6 – Motorwelle
- 7 – Läufer
- 8 – Gewickelter Stator
- 9 – Gehäuse
- 10 – Öffnung zur Kabeleinführung
- 11 – Klemmbrett für Netzanschluss
- 12 – Dichtung IP55
- 13 – Klemmenkasten – Unterbau
- 14 – Dichtung IP65
- 15 – Klemmenkasten-Deckel
- 16 – Lagerschild Bremse K-AC
- 17 – Antriebsnabe Bremsscheibe
- 18 – Spannring
- 19 – Bremsscheibe
- 20 – Magnetisches Bremsaggregat „K“
- 21 – Manueller Freigabehebel (optional)
- 22 – Kühlluftgebläse aus PVC
- 23 – Feststellring Lüfter
- 24 – Verlängertes Lüftergehäuse
- 25 – Motorschild
Die Stromversorgung erfolgt durch einen Gleichrichter, der den Strom aus den Klemmen des Klemmenbrettes entnimmt, bei einer Standardspannung von 230 Vol t± 10 % und Hz 50.
B. BREMSART „AC“ (Wechselstrombremse)
Diese Bremsart wird vorgezogen, wenn ein Motor häufige Spiele mit schneller und kräftiger Bremsung durchführen muss. Außerdem erhält man dadurch ständig variable Bremsmomente, die 200% des Nennbremsmoments des Motors erreichen und deutlich überschreiten. Eine umgehende Anziehung des Ankers ermöglicht, dass der Motor nie mit gebremster Welle startet.
Merkmale:
- Äußerst robuste Struktur
- Geräuscharm bei der Betätigung
- Gute Bremsprogression
- Gute Wärmeableitung aufgrund der Leitfähigkeit des Bremskörpers aus druckgegossenem Aluminium und der Motorbelüftung
- Die Erregerspule ist komplett in Epoxidharz gekapselt.
LEGENDE: AC – WECHSELSTROMBREMSE
- 1 – Wellengehäuse
- 2 – Keil
- 3 – Lagerschild
- 4 – Kompensationsring
- 5 – Lager
- 6 – Motorwelle
- 7 – Läufer
- 8 – Gewickelter Stator
- 9 – Gehäuse
- 10 – Öffnung zur Kabeleinführung
- 11 – Klemmbrett für Netzanschluss
- 12 – Dichtung IP55
- 13 – Klemmenkasten – Unterbau
- 14 – Dichtung IP65
- 15 – Klemmenkasten-Deckel
- 16 – Lagerschild Bremse K-AC
- 17 – Antriebsnabe Bremsscheibe
- 18 – Spannring
- 19 – Bremsscheibe
- 20 – Magnetisches Bremsaggregat “AC”
- 21 – Manueller Freigabehebel (optional)
- 22 – Kühlluftgebläse aus PVC
- 23 – Feststellring Lüfter
- 24 – Verlängertes Lüftergehäuse
- 25 – Motorschild
Die Versorgungsspannung der normalen Serienmotoren liegt bei 230 / 400 Volt 50 Hz. Die für die Bremse notwendige Spannung wird aus den Klemmen des Klemmenbrettes entnommen.
C. RETARDER (ODER FESTSTELLBREMSE) (S)
Diese Lösung wird angewandt, wenn eine stufenweise, weiche Bremsung gewünscht ist. Der Lüfter ist aus Gusseisen und verfügt über eine enorme Schwungmasse, was den oben erwähnten Effekt zur Folge hat. Die Reibscheibe wird bei fehlender Spannung durch die Federn gedrückt und streift die Rückseite des Lüfters, der somit als Bremsscheibe dient. In diesem Fall wird ein Gleichstrombremse verwendet, und die Stromversorgung beim Drehstrommotor wird durch einen Gleichrichter geliefert, der auf dem Klemmenbrett zwischen einer Leiterphase und dem Sternpunkt angeschlossen wird.
Merkmale:
- Äußerst robuste Struktur
- Geräuscharme Eingriffe und Betrieb
- Gute Bremsprogression
- Optimale Wärmeableitung, der Lüfter dient auch als Bremsscheibe, was den Vorteil hat, dass die während der Bremsung entstehende Wärme abgeleitet wird und das Reibmaterial nur minimal abgenutzt wird.
- Die Spule des Elektromagneten ist komplett mit Epoxidharz gekapselt, die mechanischen Teile sind durch eine tropenfeste Verzinkung geschützt.
- Vielseitige Einsatzmöglichkeiten. Die Bremse kann – vor allem bei Einphasenmotoren – für jede Anwendung und in beliebiger Position verwendet werden, da die beweglichen Teile keinerlei Schwingung aufweisen.
LEGENDE S – RETARDER
- 1 – Wellengehäuse
- 2 – Keil
- 3 – Lagerschild
- 4 – Kompensationsring
- 5 – Lager
- 6 – Motorwelle
- 7 – Läufer
- 8 – Gewickelter Stator
- 9 – Gehäuse
- 10 – Öffnung zur Kabeleinführung
- 11 – Klemmbrett für Netzanschluss
- 12 – Dichtung IP55
- 13 – Klemmenkasten – Unterbau
- 14 – Dichtung IP65
- 15 – Klemmenkasten-Deckel
- 16 – Lagerschild Bremse „S“
- 17 – Feder
- 18 – Magnetisches Bremsaggregat „S“
- 19 – Lüfter aus Gusseisen
- 20 – Einstellschraube
- 21 – Unterlegscheibe
- 22 – Selbstsichernde Mutter
- 23 – Lüftergehäuse
- 24 – Motorschild
Gebrauchsanleitung :
Um einen ordnungsgemäßen Betrieb zu gewährleisten, müssen von Zeit zu Zeit der Luftspalt und die Abnutzung des Bremsbelags überprüft werden.
Der Einstellwert des Luftspaltes beträgt 0,2 mm und darf nicht über 0,7 mm liegen.
Die Abnutzung ist sowohl durch die Schwunglast als auch durch die Drehgeschwindigkeit und die Bremshäufigkeit bedingt.
Falls der Luftspalt verringert werden muss, sollte er erneut auf den Wert 0,2 eingestellt werden.
Wenn mehr als 3 mm des Reibmaterials verbraucht sind, muss die Scheibe ausgewechselt werden.